Mein Vaterland ist abgebrannt

(Produktion 1986)

Mein Vaterland ist abgebrannt - Produktion 1986 - TANZTHEATER Susanne Hajdu

Tanzperformance: von und mit Susanne Hajdu (Solo mit Puppe / Gestell einer Männerfigur)
Licht: Erika Csar

Aufführungsorte: TheaterBrett Wien,
Freilichtaufführung vor der Akademie der bildenden Künste Wien,
Freilichtperformance im Wiener Volksgarten im Rahmen eines Off-Kunstfestivals

Eine Frau, geplagt von einer exaltierten Lärmkulisse, ihre Bewegungen von Licht zerhackt, und ihr Widerpart - ein Gestell mit Anzug und Hut, das am Ende von der Frau zusammengelegt wird.

Eine Absage an Machismus und Faschismus, die ein Gewaltsystem um uns herum geschaffen haben. Die einzelnen Bilder der Performance verdeutlichen Sozialisationsmuster von Frauen sowie ihre bewußte Verfremdung. Dieser Frauenfigur steht eine Männergesllschaft, getragen durch die Toncollage, gegebüber. Die Texte, aber viel mehr noch die Intonation, fangen männliche Ausdrucksformen ein, die sich zu einem bedrohlichen Netz verdichten, bis hin zur Kriegsvision. Die Frau soll hier aber nicht als Opfer erscheinen, sondern als diejenige, die mit Ironie gesellschaftliche Zustände sichtbar macht. Der Bewegungsablauf spiegelt die automatisierte Gestik der Gegenwart und ihren inneren Ausdruck. So entsteht zunehmend der Bezug zu den Bildern von Denis Lister, der nach einer Auflösung verlangt.
(Erstaufführung im April 1986)